(aus Heft 4/2013)
In schöner, abgeschiedener Lage in den Dünen sind rote Backstein- gebäude wie eine kleine Siedlung um einen
zentralen Platz gruppiert. Gleich dahinter gibt es Wiesen und Heide. Das Meer ist nur einen Katzensprung entfernt.
Hier, im Süden der Insel Sylt, mitten im riesigen Naturschutzgebiet, zwischen Rantum und Hörnum, unmittelbar an der
Wattseite, befindet sich das Hamburger Jugenderholungsheim Puan Klent – und das schon seit vielen Jahrzehnten.
Von der gesundheitsfördernden Wirkung des Nordseeklimas überzeugt, begab sich Dr. Knut Ahlborn, der damalige
Vorsitzende des Hamburger Jugendverbandes, 1918/19 auf die Suche nach geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten, wo
sich unterernährte Kinder und Jugendliche aus Hamburg und dem damals noch selbständigen Altona erholen konnten. So
entdeckte er unter anderem das ehemalige militärische Barackenlager auf Sylt, das während des Ersten Weltkrieges
dicht an der Meeresküste erbaut worden war, und der Hamburger Jugendverband erwarb es. Noch 1919 begann man mit
den Umbauarbeiten zum Jugendferienlager mit Namen „Pauns Klint“. Zehn Jahre später, 1929, wurde daraus Puan Klent.
Puan war der Sage nach ein Seeräuber, der auf dem Gelände sein Versteck gehabt haben soll. Um 1425 gab es hier nachweislich
tatsächlich Seeräuber.
Sylt war um 1919 noch eine weitgehend unerschlossene Insel. Es gab zum Beispiel bis 1951 zwischen Westerland und
Hörnum keine andere Verbindung als die Inselbahn.
Am 5. Juli 1920 reiste die erste Jugendgruppe im damaligen Ferienlager an und wenige Jahre später traf die erste
Schulklasse ein.
Die alten Holzbaracken wurden 1926 durch rote Backsteinbauten ersetzt, der eine oder andere Anbau kam hinzu, man
gestaltete die Außenflächen neu …
Zur Anpassung an die veränderten Gästestrukturen und an entsprechende Standards, erfolgten 1984 und 1993 sowie in
den folgenden Jahren weitere zahlreiche Baumaßnahmen. Somit konnten nun auch insbesondere Familien und Kleingruppen
besser untergebracht werden. „Dies alles geschah und geschieht unter Beachtung des besonderen Charmes unseres
Jugenderholungsheimes, den wir auch künftig bewahren wollen“, versichert Martina Affeldt, die seit 2013 die
Einrichtung leitet.
Heute gehört Puan Klent zu den größten Jugendheimen auf Sylt. Den Gästen stehen hier insgesamt 396 Betten in 60
Zimmern, verteilt auf mehrere Gebäude mit unterschiedlichen Unterbringungsstandards, zur Verfügung. Dazu sind
Tagesräume, Aufenthaltsräume und eine große Watthalle (Sporthalle) vorhanden. Das Hamburger Jugendheim ist teilweise
behindertengerecht.
Gleich nebenan im Personalhaus wohnen die Mitarbeiter der Einrichtung und in einem ehemaligen Pumpenhaus befinden
sich die Wohnung der Heimleitung sowie das kleine Behandlungszimmer des Heimarztes. Ehrenamtlich tätige Mediziner
übernehmen die ärztliche Versorgung.
Die drei gebotenen Unterbringungsstandards gliedern sich in verschiedene Kategorien:
Kategorie I, dem einfachen Standard mit Unterbringung in Mehrbettzimmern mit 3 bis 12 Betten und zentralen
Sanitäreinheiten auf jedem Flur. Lehrer erhalten in der Nähe der Klasse ein Einzelzimmer, mit separatem
Sanitärbereich. Nach Möglichkeit wird jeder Gruppe ein eigener Tagesraum zugeteilt. „Unsere Tagesräume sind
unterschiedlich groß und werden nach Gruppengröße verteilt“, sagt die Heimleiterin. „Zur Ausstattung gehören je
eine Tafel, und Medien wie Beamer, OHP oder Flipchart können ausgeliehen werden.“
Für Lehrer steht als Aufenthaltsraum die „Lehrerveranda“ zur Verfügung.
Kategorie II, der mittlere Standard, besteht aus Einheiten mit Zimmern unterschiedlicher Größe, die sich jeweils
ein Bad mit Dusche und WC teilen.
In Kategorie III verfügt jedes Zimmer über ein eigenes Bad mit Dusche und WC. Die Zimmer sind überwiegend mit
Etagenbetten ausgestattet. Zusätzlich gehören hier ein Aufenthaltsraum mit Küchenzeile und ein ruhiger Leseraum
dazu.
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Puan Klent
Hörnumer Str. 83
25980 Rantum/Sylt
Tel. 04651 - 964425
info@puan-klent.de
www.puan-klent.de
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