Abenteuerliche Reise ins Innere des Bergespdf

(aus Heft 1/2015)


Das Sauerländer Besucherbergwerk in Bestwig-Ramsbeck (NRW) mit Bergbaumuseum und Bergbauwanderweg (Teil 2)


Sauerländer Besucherbergwerk

In der ebenfalls vorhandenen Mineraliensammlung erwarten die Besucher zahlreiche Exponate, unter anderem das einmalige Dichterz, ein kristalliner Bleiglanz, der 7 Prozent Blei und 2,8 Prozent Zink aufweist.Einen Eindruck von der Welt der Bergleute erhalten die Besucher beispielsweise in der Lohnhalle, in welcher zu Bergwerkszeiten der Lohn noch in Tüten ausbezahlt wurde. Und in der Steigerstube gibt es eine Ausstellung zum sozialen Umfeld der Bergleute.

Auf dem Bergbauwanderweg können sich die Besucher ein Bild von der Region machen - mit weiten Ausblicken ins Tal, auf Abraumhalden und die ehemaligen Siedlungshäuser der Bergleute, auf Spuren, die bis heute das Ortsbild von Ramsbeck prägen. Die insgesamt 10 Kilometer lange Strecke ist bequem in 4 kürzere Etappen aufteilbar. Den Besuchern eröffnet sich ein einmaliger Blick auf den über 1000-jährigen Bergbauort Ramsbeck, den Damm der alten Eisenbahn nach Bestwig oder das Stollenmundloch des früh- bis hochmittelalterlichen Venetianerstollens.
Sauerländer Besucherbergwerk Zu sehen sind unter anderem auch die Bleihütte, in der Blei aus den Ramsbecker Erzen erschmolzen wurde, und der hoch über dem Dorf gelegene Kamin mit seinen Zügen (eine Art Schornstein), in denen die hochgiftigen Blei- und Schwefelvitriole der Verhüttung abgekühlt und später, unter anderem als Rattengift und Bleiweiß, ausgekratzt wurden.

Ein Blick auf die riesige Halde einer ehemaligen Erzaufbereitungsanlage lässt erahnen wie viel mehr Gestein bewegt wurde, um die 16,7 Millionen Tonnen Blei-Zink-Roherz aus dem Berg zu gewinnen.

„Seitdem unser Sauerländer Besucherbergwerk seit 1974 für die Öffentlichkeit zugänglich ist, haben uns über 3,2 Millionen Museumsgäste besucht“, freut sich Dr. Sven-Hinrich Siemers. „Vorrangig zählen Familien zu unseren Besuchern. Schulklassen und Kindergärten haben einen ungefähren Anteil von 13 Prozent, wobei viele der Lehrkräfte mehrfach mit Schulklassen zu uns kommen. Unsere Tagesgäste stammen vor allem aus dem Ruhrgebiet und aus dem Sauerland.“

Für Schulklassen gibt es auch Verpflegungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel ein warmes Mittagessen in der Museumsgaststätte direkt am Bergwerk.

Was die Museumspädagogik betrifft, so ist, nach Auskunft des Leiters der Einrichtung, dieser Bereich in den letzten Jahren noch nicht ausgebaut worden. „Aktuell planen wir, neben der auch von Lehrkräften positiv bewerteten Führung durch das Besucherbergwerk, weitere Angebote für Kindergartengruppen und Schulklassen verschiedener Altersstufen.“
Unter anderem soll es ab Frühjahr 2015 für Schüler der 4. bis 6. Klasse kombinierte Führungen geben, bei denen zusätzlich zur Bergwerkführung ein bebilderter Fragebogen helfen soll, die gesehenen Inhalte im betreuten Erkunden des Museums zu vertiefen.
„Beim weiteren Ausbau der Dauerausstellung wollen wir das museumspädagogische Programm nach den Lehrplänen ausrichten. Angedachte und hochaktuelle Themen sind dabei sowohl Rohstoffgewinnung, Börsen-Spekulationsblasen, Umweltbelastung durch Technik, Entstehung unserer Kulturlandschaft als auch Migration. Dabei kann und soll auch der in den letzten Jahren entwickelte Bergbauwanderweg einbezogen werden. Als vorläufiger Schlusspunkt dieses Prozesses ist eine ausführliche Lehrerhandreichung für den Besuch unseres Museums geplant“, so Dr. Sven-Hinrich Siemers. Sein persönliches Ziel besteht darin, dem Besucherbergwerk und dem Museum jährlich durchschnittlich 50.000 zufriedene Besucher zu sichern.

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Kontakt


Sauerländer Besucherbergwerk Ramsbeck
Glück-Auf-Straße 3
59909 Bestwig-Ramsbeck
Tel.: 02905 - 250
info@sauerlaender-besucherbergwerk.de
www.sauerlaender-besucherbergwerk.de




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