(aus Heft 4/2014)
Vorgeschriebene Wege gibt es nicht, die Laufrichtung bestimmt sich durch die Neugierde der Gäste.
Mithilfe von Gedankenkraft der Kälte trotzen, sich endlos spiegeln, den eigenen Schatten einfrieren, DNA analysieren, den über
sechs Meter großen Feuertornado bewundern, auf einem Fliegenden Teppich schweben, die Bewegung von Wellen simulieren, das
Entstehen eines Geysirs beobachten, Klänge durch Wärme erzeugen, freitragende Brücken bauen und wieder einstürzen lassen,
einen Verkehrsstau simulieren, die eigene Reaktionsgeschwindigkeit testen, die Schwerelosigkeit erleben - das und vieles mehr
erwartet die Besucher des phaeno, der Experimentierlandschaft in Wolfsburg, welche im November 2005 eröffnete.
Das Science Center ist eine Initiative der Stadt Wolfsburg. Vom Konzeptbeschluss im Jahr 1999 bis zur Fertigstellung im Jahr
2005 hat die Stadt insgesamt ca. 79 Millionen Euro in dieses Projekt investiert.
Nur wer mit Freude lernt, lernt richtig. Diese Auffassung vertreten die Betreiber dieses besonderen Lernortes. Auf einer
Fläche von 9.000 Quadratmetern wurde hier ein spielerischer und unterhaltsamer Zugang zu den Phänomenen der Naturwissenschaft
und den Prinzipien der Technik geschaffen.
Ausgangspunkt ist die Faszination natürlicher Phänomene. Man will die Besucher zum Erkunden und zum eigenen Experimentieren
einladen. Damit das entsteht, was emotionale Interaktivität genannt wird, etwas, das nicht nur im Kopf passiert, sondern alle
Sinne anspricht. „Denn es ist der ganze Mensch, der lernt und erkennt, nicht nur das Gehirn“, erklärt Michel Junge,
Geschäftsführer der Experimentierlandschaft.
Zu einem besonderen Gesamterlebnis wird der Besuch des Science Centers auch durch die einzigartige Architektur des Gebäudes.
In vierjähriger Bauzeit entstand hier die wohl größte begehbare Skulptur Deutschlands, die, von Kegelfüßen getragen, hoch über
der Straße thront. Im Innern, in sieben Meter Höhe, entfaltet sich ein bauliches Abenteuerland mit Formen, welche an Krater,
Höhlen, Terrassen und Plateaus erinnern. Bei dieser avantgardistischen Architektur wurde nicht in herkömmlichen Kategorien von
Stützen, Balken und Decken gedacht, sondern es ist vielmehr eine skulpturale, plastische Form „aus einem Stück“. Nur mithilfe
modernster Spezialbaustoffe, wie beispielsweise dem sogenannten „Selbstverdichtenden Beton“, konnte ein internationales Team
die räumlichen Vorstellungen der Londoner Architektin Zaha Hadid in gebaute Wirklichkeit umsetzen.
Im phaeno können die Besucher sozusagen entdeckend lernen und zwar an 350 Experimentierstationen in unterschiedlichen
Themenbereichen, welche sich rund um Naturwissenschaft und Technik drehen: Licht und Sehen, Leben, Energie, Spürsinn und Mathe.
Dabei geht es auch um das Lösen von Rätseln, wie zum Beispiel: Warum sieht man manche Dinge völlig anders als sie wirklich sind.
Warum erzeugt das Gehirn Farben oder Formen dazu? Warum warnt es uns vor Abgründen und Kanten, die gar nicht vorhanden sind?
Das Motto der Experimentierstationen ist: keine Simulationen, keine Tricks, keine Verpackungen, sondern alles so real wie
möglich – unmittelbar zu sehen und zu spüren.
Zusätzlich zur Dauerausstellung gibt es wechselnde Sonderausstellungen.
„Alle unsere Angebote sind barrierefrei zu erreichen“, so der Geschäftsführer.
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phaeno gGmbH
Willy-Brandt-Platz 1
38440 Wolfsburg
Tel. 05361 - 890100
entdecke@phaeno.de
www.phaeno.de
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