Mit dem Höhlenzug in die Unterweltpdf

(aus Heft 4/2012) - Teil 1 - Teil 2


postojna

Höhle von Postojna in Slowenien mit weltweit größtem Tropfsteinreichtum, unterirdischem Zoo, Exkursionsprogrammen für Schulgruppen – unter anderem mit Besichtigung der Höhlenburg Predjama


Der erste Besuch in der Höhle von Postojna ist für das Jahr 1213 belegt. Einen ersten Höhepunkt erreichten die Besuche im 16. Jahrhundert. Das erste Licht in der Höhle wurde 1818 installiert, man legte Wege an und entdeckte neue Teile der Höhle.

Aufgrund ihrer frühen Entdeckung gilt die „Postojnska Jama“ als die wissenschaftliche Wiege der Höhlenforschung. Sie ist eines der größten natürlichen Karstdenkmäler der Welt und inzwischen die bekannteste Touristenattraktion Sloweniens.

Hauptgründe für die besondere Beliebtheit der Höhle sind ein eindrucksvoller Komplex von Gängen, Galerien und Hallen, eine verblüffende Vielfalt an Karsterscheinungen und ein einfacher Zugang. In der zweihundertjährigen Geschichte der organisierten Besichtigungen konnten hier ca. 34 Millionen Besucher aus aller Welt gezählt werden, viele Beiträge wurden veröffentlicht und fast 100 Reiseführer verfasst.

Zu finden ist die Stadt Postojna im Südwesten Sloweniens, ungefähr 50 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Ljubljana. Bekannt ist sie wegen der neun Kilometer von der Stadt entfernten Höhlenburg „Predjamski Grad“ und vor allem wegen ihrer einen Kilometer außerhalb des Stadtzentrums befindlichen Grotte „Postojnska Jama“ – ein aus drei Hauptebenen bestehendes Höhlensystem, wobei auf der untersten Ebene noch heute der Fluss Pivka fließt.

Die berühmte Grotte, welche die zweitgrößte für Touristen erschlossene Tropfsteinhöhle der Welt ist, brachte viele prominente Gäste nach Postojna. Der erschlossene und ganzjährig für den Tourismus geöffnete Teil umfasst über 20 Kilometer an Höhlengängen.

Durch die Höhle von Postojna kann man auch in zwei weitere Tropfsteinhöhlen gelangen. Denn in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, als das Gebiet von Postojna zu Italien gehörte, wurden im Rahmen eines Militärprojektes drei Höhlen mit künstlichen Stollen verbunden: Höhle von Postojna, Schwarze und Pivka-Höhle. So ermöglichen die künstlichen Stollen einen leichten Durchgang von einer Höhle in die andere. Eine Wanderung durch alle drei Höhlen dauert 2 bis 3 Stunden. Führungen hierfür werden für Gruppen bis maximal 30 Teilnehmer oder speziell für Schulklassen bis maximal 80 Personen organisiert.

postojna Erforscht werden kann die Höhle von Postojna sowohl zu Fuß als auch per Höhlenbahn, denn sie wird zum Teil mit einem Zug befahren – entlang prächtiger unterirdischer Gewölbe, die von wie Kronleuchter aussehenden Tropfsteinen geschmückt sind, durch eine fantastisch anmutende Landschaft mit spielerischen Kalkskulpturen. Die erste Höhlenbahn wurde vor 140 Jahren angelegt – im Jahr 1872 verlegte man Schienen und die Besucher konnten in zweisitzigen, von Höhlenführern geschobenen Wagen die Höhle erkunden. Jedoch war die kleine, manuell betriebene Bahn den zahlreichen Höhlenbesuchern nicht gewachsen, es kamen Lokomotiven mit Verbrennungsmotor zum Einsatz, die wiederum 1959 durch eine elektrische Bahn ersetzt wurden.

Waren den Besuchern bis zum Jahr 1818 nur gute 300 Meter zugänglich, so können sich die heutigen Besucher auf einer reichlich 5 Kilometer langen Schienenstrecke die touristisch ausgestatteten Gänge anschauen.

Während der eineinhalbstündigen Besichtigung geht es auf 5 Kilometern durch eine äußerst vielfältige Höhlenlandschaft, wobei die Hälfte der Strecke mit dem Zug und der übrige Teil zu Fuß zurückgelegt werden, damit man in Ruhe die spielerischen Tropfensteinskulpturen betrachten kann.

Im Eingangsbereich, bestehend aus einem Labyrinth aus Gängen, die in die Unterwelt führen, befindet sich auch der Gang der alten Unterschriften, wo an Wänden die Spuren der ersten Besucher zu finden sind. Aber am eindrucksvollsten ist der Blick auf den Fluss Pivka, der mächtig ins Erdinnere fließt.

Die Besichtigungstour führt zudem durch die Alte Höhle, jenen Höhlenabschnitt, der im Jahre 1818 entdeckt wurde und wo die ursprüngliche touristische Höhlenbesichtigung verlief. An einigen Wänden der Alten Höhle, die sich durch einen reichen Sinterschmuck auszeichnet, sind noch immer Flussspuren zu erkennen. Außerdem sind hier noch die Teile des alten Gehwegs vorhanden. Heutzutage fährt in diesem Abschnitt teilweise der Höhlenzug.

postojna Der Führungsweg verläuft durch mehrere Hallen sowie am Aquarium mit Grottenolmen vorbei. Bei den Grottenolmen handelt es sich um blinde Schwanzlurche, die natürlicherweise nur in der Karstwelt des Dinarischen Gebirges vorkommen.

Neben den Grottenolmen hat die Höhle von Postojna weitere 99 andere Arten von Tierbewohnern zu bieten, wie kleine Spinnen, interessante kleine Höhlenkäfer, Wasserasseln, Heuschrecken, Schmetterlinge, Wasserschnecken, Fledermäuse usw. Damit zählt diese Höhle zu den bewohntesten Höhlen der Welt.

...weiter zum Teil 2    ...zurück zum Inhaltsverzeichnis

Kontakt


POSTOJNSKA JAMA d.d.
Jamska cesta 30
6230 Postojna
Slowenien
Tel.: 00386 - 57000100
info@postojnska-jama.si
www.postojnska-jama.eu/de