Hinab in die Tiefe der Schwäbischen Albpdf

(aus Heft 4/2012) - Teil 1 - Teil 2


laichingen

Laichinger Tiefenhöhle in Baden-Württemberg – einzige zur Schauhöhle ausgebaute Schachthöhle in Deutschland – mit dazugehörigem Museum für Höhlenkunde und Karstkundlichem Wanderweg - Fortsetzung von Teil 1


„Über drei steile Eisentreppen gelangt man anschließend in die Große Halle, dem größten Raum der Höhle, wo u.a. riesige Steinblöcke zu sehen sind, die in längst vergangenen Zeiten von der Decke herunterstürzten. Heute hat die Decke eine Gewölbeform und soll sehr stabil sein. In der Mitte der Halle befindet sich auf dem Boden „ganz gefährlicher“ Höhlenlehm. Dieser Bereich ist daher abgesperrt, denn falls man da hinein tritt, zöge einem der Lehm zuerst die Schuhe und dann die Strümpfe aus und man müsste die restliche Höhle barfuß erkunden.

Rillen und schwarze Färbungen an den Wänden in dieser Halle zeugen davon, dass es hier früher mal einen See gab.

laichingen Noch weiter unter der Erde, in 55 Meter Tiefe, befindet sich die Kleine Halle, in welcher besonders die beiden Auswüchse aus den gegenüberliegenden Wänden auffallen: Überreste versteinerter Schwammriffe aus der Jurazeit. Eine weitere Besonderheit in dieser Halle: im Gegensatz zur Großen Halle gibt es hier kein Tropfwasser.

Auch an einigen der insgesamt 13 Schächte ganz unterschiedlicher Art kommen die Besucher vorbei. Manche Schächte haben viele Bögen und Ausbuchtungen, in anderen gibt es sogar Tropfsteine zu sehen. Den Geologen verhalf die Orientierung der Gänge und Schächte, das Alter und die Entstehung der Tiefenhöhle mit der geologischen Geschichte der umgebenden Alblandschaft in Verbindung zu bringen. Neben dem erdgeschichtlichen Aufbau der Mittleren Alb, ist anhand der Laichinger Tiefenhöhle zusätzlich der etwa fünf Millionen Jahre dauernden Verkarstungsprozess nachzuvollziehen.

laichingen Die Begehung der Tiefenhöhle kann durch einen Besuch im Museum für Höhlenkunde ergänzt werden. Das Museum ist inhaltlich auf die Karst- und Höhlenkunde (Speläologie) und ihre Teildisziplinen ausgelegt. Im Vordergrund der Ausstellung stehen das Phänomen „Höhle“ und die Beziehung zwischen Mensch und Höhle. Ebenso wird in der Ausstellung auf die Voraussetzungen zur Entstehung von Karsthöhlen eingegangen, der geologische Werdegang eines Höhlensystems beschrieben und schließlich die Stellung von Höhlen als wesentliches Element der Karstlandschaft erklärt.

Damit die Besucher nach dem Gang durch die Tiefenhöhle auf eigene Faust die Albhochfläche mit ihren Karsterscheinungen erwandern beziehungsweise erkunden können, wurde ein 11,5 Kilometer langer Karstkundlicher Wanderweg angelegt. Dieser beginnt bei der Laichinger Tiefenhöhle und führt durch die für die mittlere Schwäbische Alb typische Kuppenlandschaft, vorbei an Trockentälern, Erdfällen und Hülen. So bekommen die Wanderer auch eine der größten Dolinen auf der Schwäbischen Alb zu sehen – die Vogts Grub, mit einem Durchmesser von 50 Meter und einer Tiefe von 10 Meter. Auf dem Weg liegt zudem der Hohle Stein – eine aus einer einzigen Halle bestehende Höhle mit 260 Quadratmetern Grundfläche.

Informationsmaterial über die Tiefenhöhle, das Museum und eine Wegbeschreibung für den speziellen Wanderweg gibt es zum einen vor Ort und zum anderen sind auf den Internetseiten der Tiefenhöhle ausführliche Darstellungen zu finden, sogar ein virtueller Museums- und Höhlenrundgang.

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Kontakt


Höhlen- und Heimatverein Laichingen e.V.
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