Der Ablauf von Schülertouren ist wie folgt: Nach dem Eintreffen auf dem Gelände des Unternehmens wird die
Schulklasse, die durchschnittlich aus 25 Schülern und 2 Lehrern besteht, in zwei Gruppen geteilt, um eine optimale
Gruppengröße von 12 bis 16 Personen zu erreichen. Die Lehrkräfte erhalten eine orangefarbene Warnweste, wie sie
auch die Guides tragen. Nach dem Aussuchen der Räder, dem Einstellen der Sattelhöhen, gegebenenfalls dem Aufsetzen
der Fahrradhelme, erfolgt eine Sicherheitsbelehrung durch die Guides und dann geht es schon los.
Eine generelle Helmpflicht besteht auf den Touren nicht. Fahrradhelme sind aber kostenfrei ausleihbar und wenn von
der Schule oder dem Lehrer gewünscht, werden die Helme vom Guide zum Tourbeginn für alle als verbindlich erklärt.
Bei kalter Witterung gibt es zusätzlich gratis Leihhandschuhe.
Während der zwischen 2,5 bis 4 Stunden dauernden Touren gibt es 12 bis 18 Stopps für Erläuterungen oder auf Wunsch
für „Snack-Pausen“. Es werden 15 bis 17 Kilometer in entspanntem Tempo zurückgelegt, so dass es auch für ungeübte
oder schlecht trainierte Radler problemlos zu schaffen ist.
„Unsere Strecken sind sorgfältig ausgewählt und führen weitgehend abseits von befahrenen Straßen, gewissermaßen auf
Schleichwegen, bis unmittelbar zu den interessantesten Stellen“, berichtet Wollo. „Und es hat in den zurückliegenden
Jahren, von einigen harmlosen Stürzen abgesehen, keine Unfälle gegeben.“
Die Frage nach dem Wetter taucht bei den Radtouren planenden Lehrern automatisch auf, meint Wollo. Aber nach seiner
Auskunft können die Touren bei jedem Wetter stattfinden, da es in Berlin meist nur kurz regnen würde und diese
Zeiten mit einer Kaffee- oder Kakaopause überbrückbar sind. Außerdem werden Regencapes bereitgehalten, und sollte
es doch mal anhaltend aus „Kübeln schütten“, dann kann die Tour entweder ohne Aufwand storniert, gegen eine Fußtour
mit Innenbesichtigungen getauscht oder auf einen anderen Termin gelegt werden.
Zu den am meisten durchgeführten Touren für Schülergruppen gehören die „Mauertour“, „Berlin im Überblick“ und
„Berliner Szenebezirke“.
Bei der „Mauertour“, mit Besichtigung eines originalen Grenzwachturms, folgt die Route dem ehemaligen
innerstädtischen Todesstreifen von der Bernauer Straße bis an den Rand des Regierungsviertels. Man möchte den
Schülern die unterschiedlichen Aspekte der deutschen Teilung nahe bringen. Angefangen vom Kriegsende und dem
Vier-Mächte-Abkommen, über die unterschiedlichen Lebensverhältnisse in den beiden deutschen Staaten, bis hin zu den
Todesschüssen an der Grenze und schließlich den Ereignissen des Mauerfalls im Jahre 1989. Die Schüler haben die
Möglichkeit, den an der Originalstelle wiederhergestellten Todesstreifen in Augenschein zu nehmen und auch der
letzte noch begehbare Wachturm liegt auf der Strecke. Dieser ist gleichzeitig ein Denkmal für Günter Litfin, der
am 24. August 1961, nur 11 Tage nach der Grenzziehung, durch den Schuss eines Grenzers ums Leben kam. Betreut wird
dieses Denkmal vom Bruder Günter Litfins, Jürgen Litfin, und wenn er zugegen ist, kann der Wachturm bestiegen
werden. „Auf dieser Tour bieten wir den Schülern zudem die Möglichkeit, selbst kurze Referate zu halten, z.B. über
einzelne besonders spektakuläre Fluchten. Entsprechende Vorschläge finden sich im Vorbereitungsmaterial“, erzählt
Wollo.
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