(aus Heft 4/2013)
Die Touren für Schulklassen haben eine Dauer von ca. eineinhalb Stunden. „Ideal wäre jeweils eine Teilnehmerzahl
von 25 Personen und zwei Begleiter“, so Stefan Kniestedt. „Und geeignet sind die Touren eigentlich für alle
Klassenstufen, aber ab einem Alter von 14 Jahren wird es dann richtig interessant“, sagt der Geschäftsführer, der
das Geschäft als Agentur 2012 übernommen hat. Da es zuvor keine Schulklassenformate gab, ist deren Anteil noch nicht
so hoch. Daher bietet man seit Sommer 2013 verstärkt Führungen für Schulklassen an.
Nach Auskunft von Stefan Kniestedt nehmen im Moment vorrangig internationale Klassen, aus Holland oder Dänemark,
an den Führungen teil, gefolgt von Klassen aus ganz Deutschland. Am geringsten ist die Teilnahme von Klassen aus
Berlin und Brandenburg.
Auf die Frage, ob die Lehrer solche Touren vor- oder nachbereiten können, antwortet der Geschäftsführer: „Ja,
Hinweise und Materialien stellen wir gerne, besonders zu den Themen Drittes Reich und Kalter Krieg, zur Verfügung.“
Während der Tour „Mythos Tempelhof“ lernen die Teilnehmer beispielsweise das ehemalige Flughafengebäude, das
größte Baudenkmal Europas, kennen. Es ist keinesfalls museal stillgelegt. Vielmehr bleibt es ein lebendiger und
kreativer Ort, an dem das ganze Jahr verschiedene Veranstaltungen stattfinden. Gezeigt werden die unterschiedlichen
Seiten dieses einzigartigen Gebäudes und seine monumentale Architektur. Zudem erfahren die Besucher mehr über die
ideologisch-politischen Hintergründe des Flughafenbaus.
Die Tour „Verborgene Orte“ ist bei Schulklassen bisher am beliebtesten. Dabei handelt es sich um eine spannende
unterirdische Tour zu einem der größten Bunker- und Tunnelsysteme Berlins. Hier erfahren die Schüler mehr über die
wechselvolle Geschichte des Gebäudes, insbesondere über die Nutzung während des Dritten Reiches. Auch wird der
sogenannte Filmbunker vorgestellt, dessen Inhalt in den letzten Kriegstagen in Flammen aufging und der in seiner
heutigen Form etliche Rätsel hinterlassen hat.
Stefan Kniestedt: „Unter dem legendären Flughafengebäude, welches 1936 bis 1941 erbaut, jedoch nicht in der
geplanten Form fertiggestellt wurde, befinden sich etwa 300 Luftschutzbunker, ein ausgebrannter Filmbunker, ein
Bahntunnel mit 300 Meter Länge und etwa 20 Kilometer unterirdische Schächte und Tunnel. Der nicht fertiggestellte
Bau diente in den 1940er Jahren als Produktions- und Reparaturstätte für Kriegsflugzeuge. 1948/49 war er einer der
Flughäfen der legendären Berliner Luftbrücke. Ab 1951 diente er dann als Zivilflugplatz für West-Berlin.“
Im Zweiten Weltkrieg nutzte die Bevölkerung die unterirdischen Räume als Luftschutzbunker, wobei Überreste von
„Wandmalereien“ nach Motiven von Wilhelm Busch erhalten geblieben sind. Diese wurden auch während der Nutzung der
Räume durch die amerikanische Luftwaffe bis 1993 nicht entfernt.
Nähere Informationen zu den Führungen sind auf den Internetseiten der Tempelhofer Freiheit zu finden.
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