(aus Heft 4/2013)
Die alte Seefahrergemeinde Keitum liegt an der Ostküste. Von Gemeindevertretern wurde das Zentrum mit seinen
überwiegend vor 200 Jahren erbauten Friesenhäusern frühzeitig unter Denkmalschutz gestellt und somit ist das
Ortsbild von Keitum heute schon etwas Besonderes. Als Museum für Alt-Sylter Wohnkultur dient das Altfriesische
Haus. Eine Chronik friesischen Alltagslebens sowie nautisches Gerät und Landschaftsbilder präsentiert das
benachbarte Sylter Heimatmuseum.
Bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstand die Kirche St. Severin, welche sich an der Wattseite nördlich von
Keitum befindet. Sie wurde durch einen gotischen Schnitzaltar aus dem 15. Jahrhundert und die Kanzel aus dem Jahre
1700 ergänzt.
Westerland, der heutige Hauptort von Sylt, wurde im 15. Jahrhundert nach einer Sturmflut neu errichtet. An frühere
Zeiten erinnert noch die 1635 erbaute Alte Kirche, St. Niels am östlichen Ortsrand.
Seit 1855 ist Westerland ein beliebtes und lebhaftes Nordseebad. Im Zentrum liegt die Friedrichsstraße, ein
Boulevard mit zahlreichen Geschäften parallel zum Strand. Das Sylt Aquarium in Westerland öffnete im Juli 2004
seine Pforten. Themen des Hauses, mit seinen 25 Meerwasserbecken, sind die Geheimnisse und Lebensbedingungen in
den heimischen Meereswelten sowie in den Tropen.
Eingebettet in den Dünen von Westerland, mit schönem Blick auf die brandende Nordsee, befindet sich seit 1994, auf
4.600 Quadratmetern und mit einer Wasserfläche von 1.000 Quadratmetern, das Freizeitbad Sylter Welle – ein großes
Familien- und Erlebnisbad. Hier kann in drei Meerwasserbecken das ganze Jahr über bei einer Wassertemperatur von
maximal 26°C in Nordseewasser gebadet werden.
Südlich von Westerland erstreckt sich das ausgedehnte Natur- und Vogelschutzgebiet Rantumer Becken. Von dem nahe
des Dikjen-Deel gelegenen Informationszentrum Eidum Vogelkoje aus kann man an geführten Wanderungen teilnehmen.
In Tinnum gibt ein ca. 7 Meter hoher Ringwall mit einem Durchmesser von 120 Meter noch immer ein Rätsel auf.
Ungewiss ist, ob die Tinnumburg sächsische Wallanlage, Stützpunkt der Wikinger oder Fluchtburg vor den Attacken der
Nordmänner war.
Um Naturgewalten und ihre Auswirkungen auf den maritimen Lebensraum dreht sich alles im, seit 2009 bestehenden,
Erlebniszentrum Naturgewalten in List. Auf 1.500 Quadratmetern will man den Besuchern einen Eindruck vermitteln,
wie spannend Natur sein kann.
Besonders viel Brauchtum findet man im kleinsten Luftkurort auf Sylt, in Archsum. Vor allem Sylter Trachten und
altfriesische Tänze werden hier gepflegt.
Da es auf Sylt keine nennenswerten Steigungen gibt, kann man die Insel bequem auf den 200 Kilometer langen Fahrradwegen
erkunden. Für eine ausreichende Verpflegung stehen rund 300 Restaurants zur Verfügung, vom Stehimbiss bis zum
Gourmet-Restaurant.
Zu den verschiedenen Natursehenswürdigkeiten von Sylt gehört beispielsweise auch das Morsum-Kliff. Hier liegen 10
Millionen Jahre Erdgeschichte offen zur Ansicht bereit: Glimmerton, Kaolinsand und Sandstein sind in schräg
gestellten Schichten zu entdecken. Eine Menge Versteinerungen wurden hier gefunden. Ebenfalls ist das Weiße Kliff
in Braderup sehenswert. Heller „weißer“ Kaolinsand hat der Steilküste zwischen Munkmarsch und Braderup zum
entsprechenden Namen verholfen. Einen unvergesslichen Rundblick hat man oberhalb des Kliffs.
Bei Ebbe kann man Spaziergänge im Wattenmeer unternehmen, um Eiderenten und Austernfischer mit ihren orangefarbenen
Schnäbeln zu entdecken oder Seehunde und Kegelrobben, welche sich auf den Sandbänken tummeln. Sobald die Flut
verebbt, gibt das Meer den Blick auf das Watt frei und dort leben wahre Meister der Anpassung, die dem extremen
Wechsel von Temperaturen, Wasserstand und Lichteinfall trotzen. Wegen seiner natürlichen Schönheit und seines
Artenreichtums zählt dieses Refugium an der Sylter Ostküste zum Nationalpark „Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“
und steht daher unter besonderem Schutz. Um das Wattenmeer fachkundig kennenzulernen, besteht für Jugendgruppen
die Möglichkeit, Veranstaltungen der Schutzstation Wattenmeer zu nutzen, wie beispielsweise verschiedene Exkursionen,
Watterkundungen, Vorträge und Führungen.
Älteste Zeugnisse menschlicher Kultur auf Sylt sind eine Reihe von Hügelgräbern. Noch Anfang des 18. Jahrhunderts
sollen über 400 Grabhügel und Hünengräber die Sylter Landschaft durchzogen haben. Am bekanntesten ist der Denghoog
in Wennigstedt. Diese letzte Ruhestätte der Toten wurde vor ca. 5.000 Jahren errichtet und ist somit die älteste
kulturelle Stätte der Insel und das größte begehbare Steinzeitgrab in Schleswig-Holstein.
Beeindruckend ist die Bauweise. Riesige Steinkolosse, wobei der schwerste 20 Tonnen wiegt, mussten auf Zentimeter
genau eingepasst werden, damit das Grab nicht einstürzt.
Die wohl bekannteste Sagengestalt der Insel ist Ekke Nekkepenn – ein vorlauter Meermann beziehungsweise nordfriesischer
Meergott, der auf dem Grunde der Nordsee lebt und gerne die Sylter Inselbewohner neckt.
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