„Versucht die Welt ein bisschen besser zurückzulassen als ihr sie vorgefunden habt“. So lautete eine der letzten
Bitten von Lord Robert Baden-Powell im Abschiedsbrief an seine Scouts. Bis heute spielt dieser Satz für die Pfadfinder
eine entscheidende Rolle. Denn der Verfasser dieser Bitte war der Gründer der Pfadfinderbewegung, einer internationalen,
religiös und politisch unabhängigen Erziehungsbewegung für Kinder und Jugendliche.
Das Ziel dieser Bewegung besteht in der Förderung der Entwicklung junger Menschen, damit diese in der Gesellschaft
Verantwortung übernehmen können.
„Bei uns wird dieser Anspruch umgesetzt. Wir verstehen uns als Kinder- und Jugendverband mit pädagogischen Zielen“,
erklärt Marco Gasparini, Geschäftsführer der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), einem katholischen
Pfadfinderverband, der gleichzeitig der größte Pfadfinderverband Deutschlands ist und seinen Sitz in Westernohe hat.
Westernohe ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz, gelegen zwischen den Städten Siegen
(34 Kilometer nördlich), Wetzlar (28 Kilometer östlich) und Limburg (24 Kilometer südlich). Die Anfänge des
Bundeszentrums in Westernohe liegen bereits in den 1950er Jahren. Zu dieser Zeit wurde, mitten in der Natur des
Hohen Westerwaldes, die Gelände Altenberg und Kirschbaum zum Einrichten einer Erholungsfreizeitstätte für behinderte
Kinder und Jugendliche ausgesucht. In den folgenden Jahren entstanden mehrere Neubauten, die später ausgebaut und
durch weitere Neubauten ergänzt wurden.
An Übernachtungen werden pro Jahr durchschnittlich 25.000 auf dem Zeltgelände und rund 10.000 in den Häusern gezählt.
Heute umfasst das Gelände eine Gesamtfläche von 28 Hektar, was in etwa 40 Fußballfeldern entspricht. Das hiesige
Zeltplatzgelände ist flächenmäßig das größte in Deutschland. Es bietet Platz für bis zu 6.000 Personen. Die
Sanitäranlagen auf dem Zeltplatz sind modern und barrierefrei.
Insgesamt 102 Betten (inklusive Klappliegen) stehen in den Gruppenhäusernzur Verfügung. Zu den vier Gruppenhäusern
gehören das Hans Fischer Haus, das Truppenhaus, das Haus unterm Kissel und das Jagdhaus.
Darüber hinaus befinden sich auf dem Gelände unter anderem eine Kapelle, ein Stein-Labyrinth, ein Fußballfeld, ein
Basketballplatz, ein Sinnespfad und eine Mehrzweckhalle für Sport und Spiel, Konzerte, Disco, Chorproben usw.
Außerdem gibt es in der Mehrzweckhalle eine Indoor-Kletterwand. Auch eine Arena, eine Art Theater, kann zum Beispiel
für Lagerfeuerabende genutzt werden. Die Arena ist aber ebenso für Großveranstaltungen geeignet. So sind zu
Gottesdienst und Konzert an Pfingsten regelmäßig bis zu viertausend Besucher anwesend.
Auf dem Gelände sind auch Tiere zu Hause: Ziegen und Kamerunschafe, die als natürliche Rasenmäher zum Einsatz kommen.
So bleibt das Gras kurz, damit problemlos darauf gezeltet werden kann.
Für den Aufenthalt im Bundeszentrum wird überdies verschiedenes Material ausgeliehen, wie Jurten, Gerüstzelte,
Biertischgarnituren, Kühlschränke und Feuerschalen.
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